In Bezug auf den Artikel der Leipziger Volkszeitung vom 29.10.2024 (LVZ 29.10.2024) über die unzureichende finanzielle Unterstützung von Trainern möchten wir als SSG Leipzig die Forderungen der Trainer nach einer gerechten Bezahlung ausdrücklich unterstützen und auf die gravierenden Herausforderungen hinweisen, mit denen wir uns insbesondere im Leistungssport Schwimmen konfrontiert sehen.
Die finanzielle Last im Leistungssport liegt zunehmend auf den Schultern der Eltern und der Mitgliedervereine. Zitat Herr Möschke, Vorstand Finanzen: „Laut Haushaltsplanung 2025 tragen die Eltern unserer Sportler am qualifizierten Landesstützpunkt Leipzig Kosten zwischen 3.500 bis 7.500 Euro pro Jahr und Kind, um ihnen Trainingslager, Fahrten, Übernachtungen und damit die erfolgreiche Teilnahme an Wettkämpfen zu ermöglichen“. Darüber hinaus leisten unsere Mitgliedsvereine und andere Vereine im Schwimmsport den Spagat zwischen Leistungs- und Breitensport, da Leistungssportler höhere Kosten für die Bereitstellung bei der Trainingsstruktur verursachen. Diese erhebliche Belastung zeigt deutlich, dass der Leistungssport ohne ausreichende öffentliche Förderung Gefahr läuft, zu einer elitären Angelegenheit zu werden, die sich nur noch wenige leisten können.
Wie im Artikel von Herrn Bobrzik richtig dargestellt, wird ein erheblicher Teil der Trainerfinanzierung bereits von der Stadt Leipzig, den Mitgliedervereinen und der Elternschaft getragen. Sponsoren und Spender, denen wir sehr dankbar sind, ermöglichen es uns, kleine Aufmerksamkeiten für die Sportler um ihre Erfolge, u.a. Olympiateilnahme, zu ehren. Öffentliche Unterstützung bleibt jedoch aus, wodurch sich die finanzielle Lage der Trainer und des Leistungssports immer weiter zuspitzt – und das in einer Olympiasportart.
Angesichts der aktuellen Situation wünschen wir uns zusätzliche Unterstützung seitens der Politik oder Kommunalwirtschaft, um die finanziellen Lasten zu senken, Leistungssport bezahlbar zu machen und der Leistungsbereitschaft und Leistung einen höheren Stellenwert in unserer Gesellschaft einzuräumen. Der Schritt von Frank Embacher, den Weg an die Öffentlichkeit zu suchen, ist daher absolut nachvollziehbar.
Wir appellieren an die politischen Entscheidungsträger, die Bedeutung des Nachwuchsleistungssports ernst zu nehmen. Wenn der Leistungssport weiterhin in Sachsen Bestand haben soll, benötigen wir dringend eine faire Entlohnung der Trainer, vergleichbar mit anderen Bundesländern, sowie eine nachhaltige finanzielle Unterstützung der Vereine und Spitzensportler. Die Frage, ob Leistungssport noch eine angemessene Stellung in der Öffentlichkeit hat, muss ernst genommen werden, um die langfristige Zukunft des Sports in unserer Region zu sichern.
SSG Leipzig e.V.
Bildnachweis: Screenshot LVZ 29.10.2024