Als sein Telefon am vergangenen Dienstag klingelte, ging Marek Ulrich mit gemischten Gefühlen an den Hörer. Am Apparat war der Bundestrainer. Als dieser das Gespräch mit den Worten „Herzlichen Glückwunsch“ begann, war für Marek so gut wie klar, dass für ihn nun ein Kindheitstraum in Erfüllung geht.
Der Bundestrainer verkündete ihm, dass er für die Olympischen Spiele nachnominiert wurde und in Tokio über die 100m Rücken und als Absicherung über die 4x100m Lagen gebraucht wird. Somit hat Leipzig nun drei Schwimm-Asse bei Olympia am Start. Das gab es seit den Spielen in Sydney 2000 nicht mehr! Eine super Nachricht für Leipzig und vor allem natürlich für Marek. Wir haben den hochgewachsenen Spitzenschwimmer natürlich neben den bereits zuvor nominierten SSG-Assen Marie Pietruschka und David Thomasberger kurzerhand in unsere Podcast-Serie aufgenommen, wo er von seiner Zeit vor bzw. nach der Nominierung erzählt. Dabei war vor allem die ständige Ungewissheit sein größter Gegner.
Sponsor der aktuellen Folge ist das MAZE Zentrum für Physiotherapie aus Leipzig. Sie bieten die passenden Behandlungskonzepte für jede Lebens- und Schwimmlage. Auch uns haben sie bei Meisterschaften schon mit heilenden Händen unterstützt! Unterstützung hatte auch Marek auf seinem Weg nach Tokio. Ohne diese hätte er es in den vergangenen Wochen wohl schwer gehabt, besonders in den anspruchsvollen Einheiten im Höhentrainingslager. Dort war vor allem sein bester Freund David Thomasberger eine wichtige Stütze für ihn: „Ich war froh, dass David mich immer wieder zur Disziplin gerufen hat. Er meinte scherzhaft, dass wenn es nicht klappen sollte, ich es wenigstens für die Sommerfigur machen solle.“ Sich immer wieder zu motivieren ist nicht einfach, wenn man nie genau weiß, ob man das Training am Ende nicht doch umsonst macht. Schließlich war der Ausgang für ihn seit Mitte April ungewiss.
Im Podcast spricht Marek über die Zeit vor der Nominierung. Vor allem über den Rückschlag bei der DM, wo er denkbar knapp die offizielle Norm für Tokio verpasste und sein Konkurrent Ole Braunschweig ihm hauchdünn die Staffel-Platzierung strittig machte. Er berichtet, wie er es schaffte sich nicht fertig zu machen und stattdessen stets die Hoffnung behalten hat. Bei der EM im Mai, als eigentlich über seine Nominierung beraten werden sollte, blieb die Entscheidung erneut aus. Als er dann hörte, dass sich erst Ende Juni wieder beraten wird, hatte Marek sehr zu kämpfen mit sich und seiner Motivation. Doch am Ende zeigte sich, dass das ganze Training für mehr gut sein sollte, als nur für den Sommer-Body. Die Freude nach dem Anruf des Bundestrainers war nicht nur auf Mareks Seite riesig: „Ich ging nach dem Anruf direkt zu meiner Freundin, wo ich erst so tat, als ob es nicht gereicht hat. Als ich das Ganze dann auflöste, hat sie sich fast mehr gefreut als ich.“
Am Wochenende, wo Marek beim internen Stützpunkt-Wettkampf in Leipzig seinen letzten Formtest vor Tokio einlegte, zeigte sich der Zweimetermann in sehr guter Verfassung. Über die 100m Rücken brachte Marek mit 55,50 Sekunden schonmal ein Achtungszeichen ins Becken. „Wir haben das ja komplett aus dem Training heraus gemacht, da habe ich schon gemerkt, dass ich noch etwas Ruhe brauche. Insgesamt war die Leistung aber schon im Rahmen“, fasst er bescheiden zusammen.
Der mehrfache Deutsche Meister, der Anfang 2018 eigentlich bereits seine Karriere beendet hatte und als Teil der SSG Leipzig 2020 sein Comeback gab, spricht im Podcast zudem über seine Zeit ohne das Schwimmen und wie sie ihm erst gezeigt hat, dass er eigentlich doch zum Leistungssportler berufen ist. Zudem werfen wir mit ihm einen Blick voraus. In der kommenden Woche geht es für Marek zusammen mit den anderen Schwimmern vom Team-D nach Kumamoto ins Vorbereitungstrainingslager. Dort geben sich die Sportler nochmal den letzten Schliff, bevor sie dann am 21. Juli nach Tokio ins Olympische Dorf umziehen. Die ausführlichen Schilderungen von Marek könnt ihr ab sofort in der neusten Folge von „SSGeht nach Tokio“ hören.
Wir begleiten die Sportler natürlich weiterhin und geben euch Einblicke in das Leben der Olympioniken. Bis nächste Woche!
Die komplette neue Folge kann hier gehört werden:
Über den Sponsor, MAZE – Masterszentrum Leipzig Sportphysiotherapie:
Individuelle Behandlungskonzepte für Jung und Alt, egal ob Büroangestellte oder Leistungssportler und das an gleich mehreren Standorten in und um Leipzig! Bei uns stehen Sport und schmerzfreie Bewegung im Mittelpunkt.
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Bilder: Jo Kleindl, Alibek Käsler, Thomas Rohmberger